> Blog-Reihe Corona / Teil 3
Für den dritten Teil unserer Blog-Reihe konnten wir unsere treue Mitarbeiterin Tanja Sykes gewinnen. Auch Sie berichtet über ihren individuellen Umgang mit der Coronapandemie.
28. April 2021

Tanja Sykes
Alleinerziehende Mutter dreier Kinder, entdeckte während des ersten Lockdowns ihre alte Liebe zum Nähen wieder. „Wir brauchten Alltagsmasken, im Keller stand meine alte Nähmaschine und so haben Nähen und ich wieder zueinander gefunden.“
Wie einige Kolleginnen auch nähte sie Alltagsmasken, als medizinische Masken ein rares Gut waren. Das hat sich ja nun geändert, doch die Nähmaschine ist trotzdem noch nicht wieder im Keller.
Wie lange sind Sie schon beim Krankenpflegeteam?
Seit Dezember 2012. Ich arbeite hier als Pflegefachkraft und bin Praxisanleiterin für unsere Schüler*innen und Praktikant*innen, was mir unglaublich viel Spaß macht. Vorher habe ich in der Stroke Unit des Städtischen Krankenhauses gearbeitet und den Wechsel nicht bereut. Dass ich mit dem Rad gerade mal 15 Minuten zur Arbeit brauche, ist da nur der kleinste Bonus.
Was schätzen Sie an der Arbeit im Krankenpflegeteam?
Die Arbeit hier im Team ist so schön abwechslungsreich. Zwar liebe ich auch die Routine – privat habe ich schon genug Trubel um die Ohren – aber die Mischung macht es. 90 Prozent Stammpatienten und zehn Prozent Neuaufnahmen oder Vertretungen, da bleibt das Gehirn fit. Und außerdem sind wir ein tolles Team. Ich arbeite sehr, sehr gern mit meinen Kolleg*innen zusammen. Wir stehen uns teilweise sehr nah, sind ein ganz kuscheliger Haufen. Wir sind nicht nur für unsere Patient*innen und Angehörigen da, sondern auch füreinander.
Was hat sich durch die Pandemie im Krankenpflegeteam verändert?
Nun, auf jeden Fall nehmen wir uns nicht mehr in den Arm. Das vermisse ich wirklich. Auch die Teamtreffen fehlen mir. Zwar halten wir mit unserer Kommunikations App
[einer datenschutz-konformen Messanger-App für Firmen, Anm. d. Verf.] guten Kontakt und können uns so zumindest digital austauschen, aber das persönliche Gespräch in der Gruppe fehlt mir. Und natürlich hat die Pandemie einiges an grundsätzlichen Herausforderungen in unsere Arbeit gebracht: Schutzkleidung, Maskentragen, verunsicherte und ängstliche Patient*innen. Der Bedarf an Trost und Beistand ist deutlich größer.
Wie sicher fühlen Sie sich bei der Arbeit?
Da mache ich mir keine großen Gedanken. Wir sind mit allen erforderlichen Schutzmitteln ausgerüstet, schon seit Dezember vergangenen Jahres tragen wir alle FFP2-Masken bei der Arbeit, wir werden jede Woche 2x getestet und haben alle mindestens unsere erste Schutzimpfung gegen SARS-CoV-2 hinter uns. Ich fühle mich sicher.
Was ist Ihre größte Sorge in der jetzigen Situation?
Ich bin Mutter, Tochter, Kollegin und Bezugsperson für meine Patient*innen – ich mache mir immer Gedanken.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Wir sind alle so artig mit den Abständen und Treffen und halten uns so an die Regeln. Ich möchte wieder feiern, ein unbeschwertes Miteinander mit meinen Kolleg:*innen erleben können. Das wünsche ich mir.