> Blog-Reihe Corona / Teil 5

  • 19. Mai 2021

Für den fünften Teil unserer Blog-Reihe konnten wir unsere fröhliche Mitarbeiterin Sandra Littmann gewinnen. Auch sie berichtet über ihren individuellen Umgang mit der Coronapandemie.

19. Mai 2021

Sandra Littmann

Sie arbeitet als Pflegeberaterin beim Krankenpflegeteam Kiel und ist nach eigenen Angaben 39 Jahre alt. Allerdings schon ein wenig länger, wie sie mit einem Lächeln zugibt.

Wie lange sind Sie schon beim Krankenpflegeteam?

Dafür, dass ich hier eigentlich gar nicht arbeiten wollte, ganz schön lang. Eigentlich wollte ich nach meiner Ausbildung ein bisschen frei machen und habe mich während eines Spaziergangs durch die Stadt bei
Anja Frahm als Krankenschwester beworben. Und dann hat die so lange nicht lockergelassen, bis ich bei ihr angefangen habe. Das ist nun auch schon ein bisschen her, knapp zwanzig Jahre.

Was schätzen Sie an der Arbeit im Krankenpflegeteam?

Ich konnte und kann immer zu meiner Chefin oder der Pflegedienstleitung gehen und über die Arbeitszeitmodelle sprechen, die zu meiner aktuellen Lebenssituation passten und passen. Als Single habe ich viel gearbeitet, auch gerne Überstunden
gemacht, später dann, mit Familie, weniger, teilweise sehr wenig – und dann wieder mehr. Immer haben die beiden es möglich gemacht, dass ich weiter mit Spaß beim Krankenpflegeteam arbeiten konnte.

Was hat sich durch die Pandemie im Krankenpflegeteam verändert?

Wir feiern keine Feste mehr, es gibt keine Teamsitzungen mit körperlicher Anwesenheit mehr, wir hatten hier immer einen Teller mit Naschis – der ist natürlich auch dem Hygienekonzept zum Opfer gefallen. Aber an der eigentlichen Arbeit hat sich nichts geändert. Und an der Stimmung untereinander auch nicht – bloß sich alle mal wieder treffen und in den Arm nehmen können wäre schön.

Während des ersten Lockdowns haben die Patienten gerade in meinem Bereich der Patienten- und Pflegeberatung schon einige Termine abgesagt – aber das ist nun nicht mehr so. Ich mache eher mehr Patiententermine als vorher, die ich mir frei einteilen und auch in der Cloud von
zuhause dokumentierten kann.

Wie sicher fühlen Sie sich bei der Arbeit?

Sehr sicher. Wir halten uns an die Regeln und damit fühle ich mich sehr sicher. Hier in der Firma tun wir alles, was nötig ist, um sehr
sicher zu arbeiten. Und das schon von Anfang an.

Was ist Ihre größte Sorge in der jetzigen Situation?

Zu Beginn der Pandemie hatte ich die Befürchtung, dass ich Minusstunden aufbaue, da keine Beratungen mehr stattgefunden haben. Das hat sich aber schnell wieder gelegt. Heute mache ich mir Gedanken um die Menschen, die in der Gastronomie arbeiten – und um die Beschulung meines Sohnes. Das ist doch gerade echt schwierig! Und dann mache ich mir noch Gedanken darüber, dass häusliche Gewalt zunimmt, gerade für Kinder und Frauen. Das soziale Gefüge verschiebt sich, Aluhüte [Corona-Leugner, A. d. Verf.] machen mich wütend. Und ich nehme wahr, dass wir alle dünnhäutiger
geworden sind.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Für die Zukunft? Ich möchte gesund und zufrieden 86 Jahre alt werden.

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